Geschichte
Fahnen
Vereinshaus

Geschichte

Im Jahre 1912 fand in der Gastwirtschaft Albers in Hemsen eine Versammlung statt. Sinn und Zweck dieser Versammlung war die Gründung eines Kriegervereins. Es waren etwa 20 Personen erschienen, die den
"Kriegerverein Hemsen und Umgebung"
gründeten.

In den Satzungen war festgelegt, dass nur Mitglied werden konnte, der gedient hatte; er musste den Fahneneid abgelegt haben.
Da es sich um einen Kriegerverein handelte, wurde weder eine Königskette noch Krone angeschafft.

Im Februar 1914 war der Verein bereits bis auf 70 Mitglieder angewachsen. Es dauerte jedoch bis zum 17. Mai 1914 ehe das erste Fest (Stiftungsfest genannt, entspricht dem heutigen Schützenfest) stattfinden konnte. Unten im Dorf, wo sich jetzt der Kindergarten befindet, war ein Zelt errichtet worden. Zum Fest waren zahlreiche Vereine der Umgebung eingeladen worden, die auch an dem Festumzug teilnahmen.

Auf dem Festplatz entwickelte sich, begünstigt vom herrlichen Frühjahrswetter, ein lebhaftes Treiben und kein Misston störte die Feier. Die Gastwirtschaft hatte A. Winkler aus Meppen übernommen.

Bis einschließlich 1918 wurden nur aktive Soldaten in den Kriegerverein aufgenommen. Sodann wurde jedoch auf einer Versammlung beschlossen, dass jeder Einwohner aus Hemsen und Umgebung nach Anmeldung Mitglied werden konnte.
Aktive Mitglieder des Kriegervereins trugen feldgraue Mützen mit einer grünen Biese; Ehrenmitglieder hatten grüne Mützen. Das erste Winterfest wurde bei dem Pächter Bernhard Möller gefeiert. Der Hof gehörte damals Bauer Lüppen aus Tinnen. Es handelte sich um das Haus, welches später Bauer Anton Rühlmann bewohnte.

Aus den Jahren 1914 - 1918 liegen keinerlei Aufzeichnungen vor.

Nach dem Kriege 1914/18 wurde der Verein wieder zu neuem Leben erweckt.
Es wurde in jedem Jahr ein Präsident (entspricht dem heutigen König) gewählt. Es fand in jedem Jahr ein Kriegerfest statt und zwar unten im Dorf, wo sich jetzt der Kindergarten befindet. Der Schießstand befand sich entlang des "Auwers". Geschossen wurde mit einem Gewehr 98k.

Im Frühjahr 1925 baute Heinrich Albers einen Saal und dann wurde dort gefeiert. Der Schießstand befand sich vor "Vielers Wiese" am Krähenberg. Die Schießbahn verlief quer über den Holthauser Schulweg und wurde durch Posten abgesperrt.
Am Schnapsstand, der sich beim Schießstand unten am Berg befand wurde das nötige "Zielwasser" eingenommen. Einige sollen so reichlich davon genommen haben, dass sie aus eigener Kraft den Aufstieg zum Festsaal nicht mehr schafften.
Der Kreis Meppen schickte regelmäßig einen oder zwei Gendarmen zum Feste, die für Ruhe und Ordnung sorgen mussten. Einigen sind diese noch sehr gut bekannt, insbesondere denen, die schon mal mit dem langen Degen oder später dem Gummiknüppel Bekanntschaft gemacht hatten.

Auch wurde nach dem Kriege 1914/18 eine Jugendabteilung gegründet, die mit Holzgewehren an den Umzügen teilnahm. Die Jugend hatte in den Jahren 1927/28 Differenzen mit dem Vorstand und löste sich daraufhin vom Verein und gründete einen Kleinkaliber-Sportverein. Nach nur zwei Jahren sollen sie jedoch reumütig wieder in den Kriegerverein zurückgekehrt sein.

In den 30iger Jahren wurden sich Vorstand und Festwirt nicht über den Pachtpreis einig, so dass wieder unten im Dorf im Zelt gefeiert wurde. Der Verein schloss sich dann auch dem Kyffhäuserbund an. Die Vereinsmützen hatten eine blaue Farbe und eine bunte Kordel.

Im Jahre 1923 trennten sich die Borkener vom Kriegerverein Hemsen und gründeten eine eigene Schützengilde.
Im Jahre 1928 erfolgte dann wieder die Vereinigung beider Vereine. Am 09. Juni 1929 fand die Fahnenweihe des Kriegervereins statt. Aus diversen vorhandenen Zeitungsausschnitten ergibt sich, dass Pater Herkenhoff die Weihe vornahm, Frl. Klas einen Fahnenspruch sprach und Frl. Mersch das erste Fahnenband anheftete.

Aus den Jahren ab 1933 ist nur wenig bekannt. Aus einer Zeitungsanzeige ergibt sich, dass am 14. Juni 1936 (einem Sommerfest) die feierliche Übergabe der neuen Kyffhäuser-Bundesfahne erfolgte -Verbleib ungeklärt-
Der Kriegerverein wurde in Kriegerkameradschaft umgetauft; der Vorsitzende nannte sich Kameradschaftsführer.
Irgendwann löste sich der Verein auf.

Im Frühjahr 1948 kamen Heinrich Anneken, Heinrich Müller und Hermann Schlömer in einer Besprechung überein, zu versuchen, wieder einen Verein auf die Beine zu bringen. Es sollte mit einem Volksfest begonnen werden.
Durch Aushang wurde auf eine Versammlung in der Gastwirtschaft Albers hingewiesen. Die Versammlung war gut besucht. Wenn auch einige Personen die Angelegenheit noch für verfrüht hielten, da noch verschiedene Einwohner des Dorfes vermisst bzw. in Gefangenschaft waren, von denen noch keine Nachricht vorlag, war die Mehrheit der Anwesenden doch für die Durchführung eines Volksfestes. Da das Volksfest unter Beteiligung der vier Gemeinden, sowie auch von auswärtigen Gästen, ein voller Erfolg war, wurde in einer Versammlung am 01. April 1949 der

"Schützenverein Hemsen und Umgebung"

gegründet.
Es wurde eine Satzung aufgestellt und alle Formalitäten in die Wege geleitet.
Noch im Gründungsjahr kam frohe Kunde aus Borken. Anton Vieler erklärte, dass er noch im Besitz der Königskette sowie Krone der früheren Schützengilde Borken sei. Leihweise wurden diese wertvollen Gegenstände dem Schützenverein zur Verfügung gestellt.

Im Jahr 1949 fand das Fest noch im alten Saal Albers statt. Da sich der Saal schon beim ersten Schützenfest als viel zu klein erwiesen hatte, wurde ein Fußboden aus Helte geliehen. Wo sich jetzt der neue Saal befindet, wurde der Fußboden ausgelegt. Eine Bedachung war nicht vorhanden. Dank Petrus regnete es nicht. Der Thron hatte seinen Sitz unter freiem Himmel.
Im Verlaufe des Nachmittags traf dann noch eine reisende Künstlerfamilie ein, die allerlei Kunststücke auf der Tanzfläche vorführte.
An Schießen mit Munition war nicht zu denken. Die Kleinkalibergewehre des Kriegervereines waren beschlagnahmt worden. Ein Gewehr mit verbranntem Kolben wurde später wieder aufgefunden. Preis- und Königschießen wurde in den Jahren 1949/50 per Pfeil und Bogen durchgeführt, die wir vom Hölting-Bürger-Schützenverein geliehen hatten.
In einer Generalversammlung am 12. März 1950 wurde es dem Gastwirt Gerhard Albers zur Pflicht gemacht, entweder einen neuen Saal zu bauen oder zum Fest 1950 auf seine Kosten ein Zelt zu besorgen.
Der Neubau des Saales wurde jedoch vorgezogen, so dass im Jahre 1950 das Schützenfest im neuen großen Saal gefeiert werden konnte. Wir hatten zwischendurch auch schon mal eigene Tische und Bänke. Inzwischen sind sie in das Eigentum von Albers übergegangen. Im Jahre 1950 schafften wir uns ein mehrschüssiges Luftgewehr an, welches aber nicht unseren Anforderungen entsprach, es arbeitete zu vie mit Streufeuer.
Um zu einem eigenen Vereinslied zu kommen, wurde Hauptlehrer Dionys Rudolph gebeten, uns in diesem Sinne zu helfen.
Er stellte uns nach der Melodie "Es braust ein Ruf wie Donnerhall..." unser Schützenlied zur Verfügung.

Inzwischen wird die Königsscheibe vom gesamten Verein zum König gebracht, mit Musikkapelle. Etwa gegen 22.00 Uhr wird zurück zur Gaststätte Albers marschiert, wo dann mit den inzwischen eingetroffenen Frauen das Tanzbein geschwungen wird; natürlich gibt es Freibier.
In den ersten Jahren wurde immer an Heilige Dreikönige Winterfest gefeiert. Das Fest begann mi einem gemeinsamen Mahl: Erbsensuppe mit Würstchen. Inzwischen ist der Verein jedoch so groß geworden, dass der Aufwand hierfür zu groß und zu teuer ist.

Im Jahre 1951 wurde eine Sterbekasse eingerichtet. Es ist so (Stand 1987), dass im Sterbefall ein Betrag von 300,- DM gezahlt wird. Der Eintritt in den Schützenverein betrug früher 5,- DM, jetzt nach Ausbau des Scheibenstandes (Stand 1987) 25,- DM.

In den ersten Jahren wurde der Thron noch per Kutsche abgeholt. Am 23. März 1952 wurde auf einer Versammlung beschlossen, sich Vereinsabzeichen zuzulegen. Aus der Kasse wurde ein Zuschuss von
-,50 DM gezahlt. Die Könige bekamen nach Ablauf ihrer Amtszeit in den ersten Jahren einen Königsorden überreicht. Da dieser jedoch dauernd verloren ging, bekam der König ein Stoffabzeichen auf den linken Arm der Schützenjacke.
Mittlerweile wurden von den Militärregierungen wieder Feuerwaffen zugelassen. Wir liehen uns zunächst zwei Gewehre und dann knallte es wieder auf dem Scheibenstand.
Als noch genügend Pferde in den Ortsteilen waren, begleiteten einige Reiter den Festzug.
Der Meldereiter benachrichtigte Königin und Throngefolge von ihrem Amt. Es wurde dann aber zu gefährlich. Die Reiter standen später mit ihren Pferden am Bierausschank, in unmittelbarer Nähe der Kinder, wie leicht hätte was passieren können. Jetzt wird es so gehandhabt, dass der Thron per Fahrzeug zur Dorfgrenze nach Hemsen gebracht und dort von den Schützen abgeholt wird.

Im Jahre 1955 kauften wir uns ein eigenes Zelt, welches im Jahre 1961 auf den Stand von 1987 erweitert wurde.
Das vereinseigene Gewehr, welches nach dem Kriege halb verbrannt wieder gefunden wurde und mit einem neuen Kolbe versehen worden war, wurde für 34,- DM versteigert.
Im Jahre 1958 hatten wir uns aus Dörpen eine automatische Schießanlage (10er Scheiben) geliehen. Da der Pachtpreis ziemlich hoch war und zudem die Vereinsmitglieder lieber auf 12er Ringscheiben schossen, fand die Anlage keine rechte Begeisterung.
Im Dezember 1960 wurde beschlossen, Schützenjacke zu kaufen. Wer sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Kauf Einer Jacke entschloss, bekam einen Zuschuss aus der Vereinskasse. Sodann nahmen am Schützenfest 1961 über 100 Mitglieder mit Schützenjacke und Hut am Umzug teil.
Im Frühjahr 1961 wurde sodann der weitere Ausbau des Scheibenstandes vorgenommen, der dann auch eine Bedachung erhielt.

Bis zum Jahre 1961 wurde am Ehrenmal in Hemsen – es wurde am 11. Dezember 1960 eingeweiht, zu dieser Zeit waren 23 Einwohner aus Hemsen gefallen bzw. vermisst - welches an der öffentlichen Strasse liegt und wo es immer unruhig war, am Schützenfesttag ein Kranz niedergelegt. Ab 1962 erfolgte deshalb die Kranzniederlegung am „Grab des unbekannten Soldaten“ auf dem Friedhof.

Seit dem 18.Februar 1962 gibt es für Schützen, Könige, besondere Funktionäre und Vorstand unterschiedliche Schulterstücke für die Schützenjacke.

Im Jahre 1962 feierte der Schützenverein Hemsen sein 50jähriges Bestehen. Die Feier fand auf dem Schulhof statt. Für den Thron wurde ein Gummiwagen halb eingegraben, so dass ein höherer Standpunkt gegeben war.

Infolge der Kranzniederlegung am 2. Schützenfesttag kamen wir mit dem Preis- und Königschießen in Zeitnot, sodass auf der folgenden Generalversammlung beschlossen wurde, die Kranzniederlegung am 1. Schützenfesttag nach der Abholung des Königs vorzunehmen.

Seit der Generalversammlung im Dezember 1966 gibt es für 10jährige Mitgliedschaft einen Stern, für 20jährige Mitgliedschaft 2 Sterne und für 30jährige Mitgliedschaft 3 Sterne. Weiterhin besteht seitdem die Möglichkeit, jährlich drei Schützenbrüder mit dem Horrido-Orden 2.Klasse für besondere Dienste auszuzeichnen.

Im Jahre 1968 wurde ein Liederheft mit bekannten Liedern gedruckt. Jedes Vereinsmitglied bekam ein Liederheft. Neuen Vereinsmitgliedern wird dieses Heft mit den Bedingungen beim Plakettenschießen ausgehändigt.

1971 fand das erste Schützenfest im neuen Saal statt.





Fortsetzung folgt!!!











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